Veranstaltungen

Ziel ist es, Menschen in Not zu helfen

27.11.2013

Versammlung der Bergwacht Schwarzwald in der Wutachhalle Ewattingen

Schwarzwälder Bergretter tagen in Ewattingen und zollen damit der Wutacher Bergwacht großen Respekt.

- von Regina Folkerts (27.11.2013) -

WUTACH-EWATTINGEN. Sie sind die Retter in der Not, ob in alpinem oder unwegsamem Gelände: die engagierten Helfer der Bergwacht Schwarzwald, die sich jetzt in Wutach zur Landesversammlung trafen. Dabei wurde deutlich, welch wichtige Bedeutung die Bergwacht im Rettungseinsatz hat.
Alle zwei Jahre findet die Landesversammlung der Bergwacht Schwarzwald statt, in diesem Jahr hatte die Landesleitung die Veranstaltung bewusst nach Ewattingen in die Wutachhalle gelegt. Die Musikerinnen und Musiker des Musikverein Lembach mit ihrem agilen Dirigenten Ralf Seifermann begrüßten die aus nah und fern Angereisten mit flotten musikalischen, traditionellen und modernen Weisen. Insgesamt 1500 Mitglieder zählt die Bergwacht Schwarzwald und davon sind 50 Prozent im Bergrettungsdienst einsetzbar. 68 Delegierte von 25 Ortsgruppen von Offenburg bis Todtnau oder Schönau waren der Einladung gefolgt und Landesvorsitzender Frank Kühnel aus Pfaffenweiler freute sich, auch zahlreiche Gäste aus der Politik und anderen Hilfsorganisationen wie DLRG, Malteser-Hilfsdienst, Deutsches Rotes Kreuz und Feuerwehr begrüßen zu können, denn "wir haben das gemeinsame Ziel, Menschen in Not zu helfen."

Kühnel betonte, dass mit der Veranstaltung in Ewattingen ein Zeichen dahingehend gesetzt werden soll, dass man über die Ortsgrenzen hinaus das Engagement der Bergwacht Wutach mit dem aktiven Ortsgruppenleiter Lothar Schmidt würdigt und Anerkennung zeigt für den vorbildlichen Einsatz der noch jungen Ortsgruppe. Bald ist sie fertig, die neue Rettungswache der Bergwacht Wutach am Rande der vielbesuchten Wutachschlucht und Bürgermeister Christian Mauch ist stolz auf seine "Truppe", in einer Gemeinde, die keine "Wutbürger", sondern "Mutbürger" hat. Lothar Schmidt und seine Truppe seien unverzichtbare Helfer im Ehrenamt in der Gemeinde Wutach. "Mit 20 Vereinen in Wutach darf ich behaupten, dass hier die Menschen aktiv das Gemeinwesen mitgestalten und bereichern", so Mauch.

DRK und Bergwacht ziehen an einem Strang, das betonte auch DRK-Ortsgruppenleiterin Ulrika Rothmund und so war es auch die Ortsgruppe des Roten Kreuzes in Wutach, aus der 1996 die Einsatztruppe der Bergwacht gegründet wurde. Da es um den Einsatz in Notlagen geht, gibt es keine Konkurrenz, sondern ein Miteinander und gemeinsames Helfen, auch zusammen mit der Feuerwehr.

Landesvorsitzender Kühnel zeigte auf, dass die Bergwacht sich dem Wandel der Zeiten und den neuen Anforderungen stellt. Während die breiten Leistungsanforderungen in den Bereichen Notfallmedizin und Rettungstechnik – verbunden mit der Arbeit in der Natur – von den Bergrettern ehrenamtlich gemeistert werden, so braucht es jedoch auch eine gute Infrastruktur. Ob Rettungsleitstellen oder Fahrzeugpark, die Macherinnen und Macher brauchen hierbei die Unterstützung durch die Landkreise, durch das Land Baden-Württemberg und den Bund. Um die Einsatzbereitschaft zu halten und zu verbessern, freut man sich, dass es gelungen ist, im Rahmen des Ersatzbeschaffungsprogrammes nunmehr den Fahrzeugpark mit 26 Fahrzeugen und 20 Schneeraupen und Motorschlitten auszurüsten.

Die Bergrettungswache in Wutach wurde gebaut mit Mitteln aus dem Förderprogramm des Landes, der Landkreise Waldshut, Breisgau-Hochschwarzwald und Villingen-Schwenningen und der Gemeinde Wutach. Im Jahr 2014 soll das Werk mit der noch fehlenden Einrichtung vervollständigt werden. Großes Augenmerk wird im Verein darauf gelegt, dass die Mitglieder bei den Einsätzen sicher unterwegs sind und mit Fortbildungsmaßnahmen kompetent geschult sind. Wenn diese Helfer in ihrer Freizeit und im Ehrenamt helfen – ob in der Schlucht, auf der Skipiste oder in anderen Notsituationen – muss alles stimmen. 60 000 Ehrenamtsstunden pro Jahr zeigen, dass die Bergwacht mit 1229 Einsätzen, davon allein 1062 Transporte und 81 Hubschraubereinsätze, einen lebenswichtigen Beitrag im Rahmen der Rettungsdienste leistet.

Dass auch die Jugend hier mitzieht, zeigt die Bilanz im Rechenschaftsbericht unter der Rubrik Jugendarbeit. So zählt die Bergwacht Schwarzwald 17 Jugendgruppen (Mitglieder ab 10. Lebensjahr) mit insgesamt 200 Mitgliedern. Der Anteil der bis zu 29-Jährigen ist in den letzten Jahren um 50 Prozent gestiegen.

Dass die Anerkennung der Leistungen gegeben ist, als wichtige Grundlage, hörte man nicht nur vom Landesvorsitzenden, sondern auch die Redner aus der Politik bestätigten dies am Sonntagmorgen in der Wutachhalle. Landrat Tilman Bollacher wertete das Tun der Bergwacht als "Garant für Sicherheit der Menschen beim Radfahren, Wandern, Skifahren oder bei Aktivitäten in der freien Natur, die immer mehr zunehmen. Das erfordert eine gute Ausbildung, gute Ausstattung und gute Zusammenarbeit. Die Einsatzzahlen zeigen, so Bollacher, dass hier Wichtiges und Notwendiges zu meistern sind. Respekt und Anerkennung zollt er den Bergrettern. Bundestagsabgeordnete Gabriele Schmidt (CDU) betonte in ihrem Grußwort, dass es nicht selbstverständlich ist, dass Menschen ihre Freizeit opfern, um Dienst am Nächsten zu tun und das unter schwierigsten Bedingungen. Bundestagsabgeordnete Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD) zitiert Erich Kästner: "Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. So auch die Bergwacht Schwarzwald, die mit ihrem Einsatz die Innere Sicherheit gewährleistet, auf die man sich verlassen kann."

Der Wunsch der Bergwacht Schwarzwald an die Politik ist es, so Vorsitzender Kühnel in seinem Schlusswort: Mithelfen und zielorientierte Forderungen aufnehmen und umsetzen. DRK-Chefin Ulrika Rothmund wie auch Sylvia Schmidt dankte Kühnel mit einem Blumengruß für das perfekte Ausrichten der Jahresversammlung.

Im Rahmen der Versammlung wurden auch verdiente Helfer geehrt, außerdem gab es Vorstandswahlen. Hiervon werden wir noch berichten.


Auch Bundes-. Kreis- und Kommunalpolitiker waren zur Versammlung der Bergwacht Schwarzwald in die Wutachhalle nach Ewattingen gekommen. | Bild: Regina Folkerts

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