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Gemeinnütziger Zweckbetrieb PVD

31.03.2014

Gabriele Schmidt informiert sich über den Beschäftigungsbetrieb PVD in Waldshut-Tiengen

Der gemeinnützige Zweckbetrieb PVD – Produktion, Vertrieb, Dienstleistungen engagiert sich für langzeitarbeitslose Menschen. Unter anderem werden Möbel, Haushaltsgegenstände, Elektrogeräte, Glas und Porzellan sowie Bücher aus beispielsweise Haushaltsauflösungen von den Beschäftigten sortiert und restauriert, um anschließend im dazugehörigen Kaufhaus wieder verkauft zu werden. Der Betrieb arbeitet kostendeckend.

Bei einem Treffen mit Wolfgang Frech, Zweigstellenleiter des Standortes Waldshut-Tiengen, Egon Mühlhaupt, Verantwortlicher für den Außendienst und Ute Gutknecht, zuständig für das Second Hand-Kaufhaus, informierte sich Gabriele Schmidt über die Arbeit sowie die Schwierigkeiten und Probleme des Betriebs.
Hauptziel des PVD ist die Qualifizierung langzeitarbeitsloser Menschen und die Erarbeitung einer neuen Perspektive für diese. Durch die veränderte Gesetzgebung wird die Qualifizierung aber erheblich erschwert, erklärt Wolfgang Frech. „In unserem Betrieb sind viele Ein-Euro-Jobber beschäftigt. Auf Grund der geänderten Gesetzgebung, müssen Ein-Euro-Jobs wettbewerbsneutral sein, d.h. die Arbeiter dürfen nicht in einem Bereich eingesetzt werden, in dem Geld generiert wird – so bei uns z.B. im Kaufhaus.“ Dass mit dem Gesetz gegen eine Arbeitsplatzverdrängung durch Ein-Euro-Jobs vorgegangen werden soll, ist für Frech verständlich und nachvollziehbar, für die Arbeit des PVD aber ein enormes Problem. Viele Bereiche können nur mit Bürgerarbeitern oder durch sie selbst abgedeckt werden. „Unter diesen Bedingungen ist es für uns sehr schwierig, langzeitarbeitslose Menschen auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten und zu qualifizieren, wenn wir sie nur so beschränkt einsetzen und schulen dürfen“, sagt auch Ute Gutknecht, zuständig für den Verkauf im Second Hand-Kaufhaus.

Mit dem Projekt ist Wolfgang Frech im Allgemeinen sehr zufrieden. „Gerade auch unsere Dienstleistungen im Bereich Haushaltsauflösung werden gut angenommen und wir haben eine große Stammkundschaft. Das Image von Second Hand hat sich zum Glück zum Positiven gewandelt – durch unser Qualitätsmanagement sind wir stets bemüht diesen Standard zu halten.“ Auch die gute Zusammenarbeit mit dem Jobcenter des Landratsamtes Waldshut-Tiengen hebt Frech hervor. Das Jobcenter weist die Beschäftigten dem PVD Zweckbetrieb zu und gemeinsam wird daran gearbeitet, die Teilnehmer des Projektes zu fördern.

Erstaunt zeigte sich die Abgeordnete darüber, dass im PVD Waldshut-Tiengen seit einiger Zeit kein Sozialarbeiter mehr beschäftigt wird. „Das ist doch absolut unverzichtbar.“, so Schmidt. Das sieht auch Zweigstellenleiter Wolfang Frech so, allerdings ist hierfür kein Budget mehr eingeplant. „Wir sollen unsere Beschäftigten bei Problemen an entsprechende Beratungsstellen weiterleiten. Das ist jedoch praxisfern und funktioniert auf diese Weise leider nur teilweise.“


Nach der Besichtigung des Betriebs, zu dem unter anderem eine Holz- und Fahrradwerkstatt gehören, ist sich die Abgeordnete sicher, dass für Betriebe dieser Art eine Regelung gefunden werden muss, damit diese weiter bestehen können. Gerade auch für eine Etablierung des 2. Arbeitsmarktes sind solche Betriebe sehr wichtig. Dies bekräftigt auch Wolfang Frech: „Die Arbeit gibt den Beschäftigten Sicherheit und einen geregelten Ablauf. Auch wenn es nicht gelingt, den ein oder anderen für den Arbeitsmarkt zu qualifizieren, hat er hier bei uns eine Aufgabe.“ Am Ende des Besuchs bekräftigte die CDU-Abgeordnete, dass sie sich für diese Themen in Berlin einsetzen wird und sicherte Wolfgang Frech ihre Unterstützung zu.

Gabriele Schmidt und Zweigstellenleiter Wolfgang Frech in einer Werkstatt des PVD Zweckbetriebs in Waldshut-Tiengen | Bild: Valerie Hosp
Gabriele Schmidt und Zweigstellenleiter Wolfgang Frech in einer Werkstatt des PVD Zweckbetriebs in Waldshut-Tiengen | Bild: Valerie Hosp

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