Gespräch in Sachen Wasserkraft

29.05.2015

Schmidt besichtigt das Kavernenkraftwerk Wehr

Das Gespräch der CDU-Bundestagsabgeordneten Gabriele Schmidt mit dem Mitglied des Vorstands der Schluchseewerk AG, Dr. Nicolaus Römer, welches im Januar in Berlin stattgefunden hat, wurde nun vor Ort fortgeführt. Die Abgeordnete besichtigte das mannlose und vollautomatisierte Kavernenkraftwerk Wehr, welches zu den weltweit größten Pumpspeicheranlagen gehört. Schmidt zeigte sich von den 630 Metern Fallhöhe und der Pumpleistung beeindruckt. Fast eine Million Menschen könnten damit mit Strom versorgt werden.

Peter Steinbeck, Leiter der Kommunikation und Dr. Römer schilderten die gegenwärtige Situation der Pumpspeicherkraftwerke. Die größte Herausforderung seien die Verbrauchsspitzen tagsüber, die früher eine Haupteinnahmequelle waren. Heute würden diese durch Photovoltaik abgedeckt. Regenerative Energien seien hoch subventioniert, was einen grundlegenden Eingriff in den Strommarkt bedeute. Dass die Pumpspeicherwerke nicht als Letztverbraucher gelten, stelle die Betriebe ebenfalls vor Schwierigkeiten und bedeute ganz konkret eine finanzielle Mehrbelastung. Daher sei aus Sicht der Schluchseewerk AG eine Rückkehr zur Netzentgeltbefreiung von Bestandsanlagen dringend notwendig. Netzentgelte werden seit 2008 erhoben. Da es keine Anreize für Modernisierung und Ausbau gäbe, werde die wirtschaftliche Situation bei Bestandsanlagen zusehends schlimmer.

Andere Energieerzeuger, wie Kohle- und Gaskraftwerke, benötigen Strom, um überhaupt anzufahren. Diese Energie wird ihnen in Sekundenschnelle von den Pumpspeicherkraftwerken zur Verfügung gestellt. Aus Sicht von Dr. Nicolaus Römer erfüllen die Pumpspeicherwerke als „Feuerwehre“ in der Stromversorgung daher eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und diese müsste in geeigneter Weise vom Staat honoriert werden.
„Als zuverlässiger und unverzichtbarer Partner der Energiewende müssen wir die Probleme der Pumpspeicherwerke ernst nehmen“, bekräftigte die Abgeordnete abschließend.