Gabriele Schmidt packt im Tafelladen mit an

28.12.2015

Die Bundestagsabgeordnete Gabriele Schmidt hat einen Tag im Tafelladen Waldshut mitgearbeitet. Mit ihrer Unterstützung möchte sie die Einrichtung kennenlernen, in der 65 Ehrenamtliche mithelfen.

- von Johanna Meister (Südkurier) -

„Heute möchte ich richtig mit anpacken“, sagt die Bundestagsabgeordnete Gabriele Schmidt (CDU) am Dienstag. Gemeinsam mit den Ehrenamtlichen der Caritas Hochrhein steht sie im Tafelladen in Waldshut und bereitet das Obst und Gemüse vor. „Schlechte Sachen werden aussortiert, die guten werden verpackt und für einen sehr günstigen Preis verkauft“, erklärt sie. „Was nicht wegkommt, wird an das Wildgehege gespendet, die freuen sich dann auch.“ Immer wieder steht die Abgeordnete, die sich nach eigenen Angaben besonders für soziales und ehrenamtliches Engagement einsetzt, in sozialen Einrichtungen den Ehrenamtlichen tatkräftig zur Seite. „Ich möchte durch die Praxis kennenlernen, wie der Tafelladen funktioniert und auch ein bisschen Unterstützung leisten – gerade jetzt kurz vor Weihnachten.“

Der Tafelladen ist eine Einrichtung der Caritas, in der bedürftige Menschen für sehr wenig Geld Lebensmittel bekommen. Diese Lebensmittel werden von Montag bis Freitag von den 20 Fahrern von Lottstetten bis nach Dogern am ganzen Rhein entlang, aus den Supermärkten abgeholt. Alles, was noch gut ist, im Laden aber nicht mehr verkauft werden darf, da das Verfallsdatum bereits überschritten ist, nehmen die insgesamt 65 Ehrenamtlichen dankend an. „Gerne würden wir noch mehr Joghurt- und Milchprodukte unseren Kunden anbieten können“, sagt die Leiterin des Tafelladens, Silvia Mäder. „Aber wir freuen uns auch über alle anderen Produkte.“

Die Stimmung im Tafelladen scheint sehr gut. Es herrscht eine rege Stimmung, jeder weiß, was er zu tun hat. „Es ist wichtig, dass es solche Einrichtungen gibt“, lobt Gabriele Schmidt. „Trotz der relativ niedrigen Lebensmittelkosten in Deutschland gibt doch einige Menschen, die nicht einfach im Supermarkt einkaufen gehen können“, sagt die Bundestagsabgeordnete. Zusätzlich zum Tafelladen gibt es noch einen Secondhand Kleider- und Spielzeugladen für Mutter und Kind, genannt MuKL. „Vor allem Frauenkleidung und Kinderspielzeug können wir hier immer gebrauchen“, sagt Silvia Mäder.

Neben der Einrichtung in Waldshut gibt es auch in Bonndorf, Bad Säckingen, Wehr, Rheinfelden und Schopfheim Tafelläden der Caritas.

Das Prinzip Tafel
Der Tafelladen an der Bergstraße 79 in Waldshut ist dreimal wöchentlich geöffnet: Dienstags von 10 bis 11 Uhr, mittwochs von 14.30 bis 15.30 Uhr und freitags von 10 bis 11 Uhr. Hier darf jeder einkaufen, dessen Einkommen unter 900 Euro im Monat liegt. Bei Bedarfsgemeinschaften erhöht sich diese Grenze für Erwachsene um 300 Euro, für Kinder um 200 Euro. Der benötigte Kunden-Ausweis ist zu den Ladenöffnungszeiten im Büro erhältlich. Dafür muss ein Passfoto und ein Einkommensbescheid mitgebracht werden.