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Gabriele Schmidt nominiert die Farben Beha GmbH für den "Großen Preis des Mittelstandes"

21.01.2016

Die Bundestagsabgeordnete besucht den Familienbetrieb in Titisee-Neustadt.

- von Peter Stellmach (Badische Zeitung) (21.01.2016) -

TITISEE-NEUSTADT. Was, wenn plötzlich eine Bundestagsabgeordnete den Laden betritt und der Bürgermeister sein Kommen angekündigt hat? Erich Beha war recht verwundert, "das hat es im Handwerk ja noch nicht gegeben", sagte der Gründer und Senior des Farbengeschäfts Beha schmunzelnd. Was der Termin mit sich bringen würde, war nicht verraten worden. Doch die Überraschung war von der angenehmen Sorte. Gabriele Schmidt überbrachte die Nachricht, dass das Neustädter Unternehmen von ihr für den Großen Preis des Mittelstands nominiert worden ist.

Als Bundestagsabgeordnete hat sie das Recht, jährlich ein Unternehmen für diesen von der Oskar-Patzelt-Stiftung seit 1994 ausgeschriebenen Wettbewerb anzumelden. Zwei Jahre fiel ihr Blick in den Landkreis Waldshut, dieses Jahr nun in den Hochschwarzwald. Sie folgte einem Vorschlag von Bürgermeister Hinterseh.

Farben Beha wird sich im Wettbewerb mit voraussichtlich rund 300 Unternehmen aus ganz Deutschland wiederfinden. Schon diese Nominierung sei eine Auszeichnung, freute sich Michael Beha (57), der mit Vater Erich (79) und Sohn Patrick (27) die Geschäftsführung des Familienbetriebs innehat.

Erich und Gertrud Beha haben es am 2. April 1962 gegründet, und es ist in den fast 54 Jahren zu einem mittelständischen Unternehmen gewachsen, das seither mehr als 100 Auszubildende fit für den Beruf gemacht haben dürfte, heute 45 Beschäftigte (mit zehn Nationalitäten) zählt und mehr als ein Dutzend Meisterbetriebe aus der Region als Subunternehmen beschäftigt.

Was Schmidt an Farben Beha so gefiel, deckt sich weitgehend mit den Kriterien des Wettbewerbs: Eigenständig und erfolgreich, stetiger Arbeitgeber und Ausbilder, modern und innovativ ausgerichtet, kundennah, marketingtüchtig und nicht zuletzt engagiert in der Region. Der Preis an sich sei eine Anerkennung für den Mittelstand, oft genug Familienbetriebe. Sie seien genau so wichtig wie die Industrie, denn "sie sind es, die das Rad bewegen", sagte Schmidt.

Michael Beha legte dar, wie sich das Unternehmen entwickelt hat. Wie seine Eltern anfingen (Mutter Gertrud teils mit auf der Baustelle), er in den Siebzigern und Sohn Patrick vor vier Jahren hinzustießen. Wie sich der Betrieb, vom Malergeschäft ausgehend, über Gerüstbau, Fassadenbau, Wärmedämmung, Trockenbau und Bodenbelag ein ums andere Standbein aufbaute und heute das Komplettprogramm der Gebäudesanierung drauf hat, Ladengeschäft dazu.

Beha übernimmt zusätzlich gern marode Häuser und haucht ihnen neues Leben ein. Das jüngste Beispiel dafür ist der Hirschen – die Runde war sich einig, dass das Gebäude ohne Beha heute noch leer stünde. Die Chefs haben weitere Objekte im Blick, "da ist aber noch nichts spruchreif". Beha hat sich gewissermaßen auch in der Wirtschaftsförderung verdient gemacht, als er auf dem Okalgelände eine Halle kaufte und Platz für Handwerk und Gewerbe schuf. Selbst beim Skisprung-Weltcup (mit der Dämmung für den Gletscher) war er tätig, und auch mehrere Projekte unterstützt er.

Engagement "do, wo mer wohne"

Das ist Engagement für Titisee-Neustadt oder, wie Erich Beha meinte, "do, wo mer wohne". Er ist ja Löffinger und hat dort gelernt, aber dass er sich selbständig machte und nach Neustadt zog, war aus seiner Sicht das Beste.

Farben Beha ist im weiten Umkreis tätig und führt Aufträge auch im Elsass und verstärkt in der Schweiz aus.

Anerkennend nahm die Bundestagsabgeordnete zur Kenntnis, dass Farben Beha ein sozial ausgerichtetes Unternehmen ist. Es hat offenkundig nicht nur mit der schwierigen Suche nach Fachkräften zu tun, dass er enge Kontakte zum Förderzentrum pflegt und jährlich bis zu zehn Praktikanten von dort fördert; dass er Menschen mit einer Behinderung beschäftigt und schon in den Neunzigerjahren Flüchtlinge, damals vom Balkan, an der Hand hatte. Auch jetzt wieder stehen zwei Flüchtlinge "in der Warteschleife", wie er sagte. Hinreichend die deutsche Sprache müssen sie können, meint er, sie könnten nicht erwarten, dass die Kollegen sie verstehen.

Schmidt drückte die Daumen. Offiziell wird die Nominierung im September. Sie ermunterte die Geschäftsführer zu einer offensiven Bewerbung. Die Entscheidung wird im September fallen. Dann könnte die Bundestagsabgeordnete wieder den Laden betreten.

von links: Erich Beha, Gabriele Schmidt MdB, Michael Beha und Bürgermeister Armin Hinterseh | Bild: Peter Stellmach, Badische Zeitung
von links: Erich Beha, Gabriele Schmidt MdB, Michael Beha und Bürgermeister Armin Hinterseh | Bild: Peter Stellmach, Badische Zeitung

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