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„Zukunft der Pflege“ – Karl-Josef Laumann in Erzingen

11.02.2016

Zum öffentlichen Fachgespräch zum Thema "Zukunft der Pflege" hat Felix Schreiner eingeladen. Als Experte stand Staatssekretär Karl-Josef Laumann zur Diskussion bereit.

Landtagsabgeordneter Felix Schreiner (CDU) hat zum sozialpolitischen Fachgespräch zum Thema „Zukunft der Pflege“ mit Karl-Josef Laumann, Staatssekretär beim Gesundheitsminister eingeladen. Karl-Josef Laumann ist seit 2013 Beauftragter der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten sowie Bevollmächtigter für Pflege. Die Veranstaltung fand im Haus Apfelblüte in Erzingen statt. Das Pflegeheim unter Leitung von Ursula Eschbach arbeitet nach dem BeneVit-Hausgemeinschaftskonzept: Das Haus ist in 6 Wohnungen unterteilt, welche jeweils über eine eigene Küche, Essraum, Wohnzimmer etc. verfügen. Das Hausgemeinschaftskonzept ermöglicht durch eine natürliche Tagesstruktur die Erhaltung, Stärkung und Reaktivierung der Alltagskompetenz der Bewohner.
In seiner Begrüßungsrede berichtet Felix Schreiner von der kürzlich beendeten Enquetekommission „Pflege“, welche auf Initiative der CDU-Landtagsfraktion eingesetzt wurde. Ziel der Enquetekommission ist es, die Pflege in Baden-Württemberg zukunftsorientiert und generationengerecht zu gestalten. „Dabei sind die Senkung der Arbeitsbelastung und die Verbesserung der Rahmenbedingungen wichtige Ansatzpunkte.“, so Schreiner. Ein weiterer wichtiger Punkt, um eine qualitativ hochwertige Pflege dauerhaft sicherzustellen, stellt die Aufwertung der nicht-akademischen Berufe im Gesundheitswesen dar, bestätigte Laumann. Der Pflegeberuf muss attraktiv bleiben und könne nicht allein durch Fachkräfte aus dem Ausland gelöst werden. Diesbezüglich begrüßt Laumann die Generalisierung der Pflegeausbildung. Die bisherigen drei Ausbildungen in der Altenpflege, der Gesundheits- und Krankenpflege sowie der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege sollen reformiert und zu einem neuen einheitlichen Berufsbild zusammengeführt werden. Das neue Pflegeberufsgesetz setzt dabei auf unter anderem auf eine angemessene Ausbildungsvergütung und eine Abschaffung des Schulgeldes.

Die Zukunft der Pflege muss außerdem die gute Zusammenarbeit zwischen Familie, Nachbarschaft und häuslicher Pflege beachten. „Es müssen neue Tagesstrukturen geschaffen werden. Die Tagespflege muss ausgebaut werden, um auch die Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf zu verbessern.“, betonte Laumann. Die Bertelsmann Stiftung führt in ihrem Pflegereport dazu auch auf, dass der enorm hohe Personalbedarf angesichts der demographischen Herausforderungen nur schwer zu decken sei und daher die Angehörigenpflege unerlässlich ist. Volker Jungmann, Bürgermeister der Gemeinde Klettgau, bestätigte den Bedarf an Tagespflegeeinrichtungen und unterstrich hierbei die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit den umliegenden Kommunen.

Während des Gesprächs wurde auch die Pflegereform thematisiert. Mit dem zweiten Pflegestärkungsgesetz wird es ab 2017 statt drei Pflegestufen fünf Pflegegrade geben. Diese Änderung begrüßten die anwesenden Personen aus der Pflege. Auch wenn sie mit anfänglichen Schwierigkeiten rechnen, kann mit der Änderung die individuelle Pflegebedürftigkeit besser berücksichtigt werden.

Bild (v.l.): Christian Merx, Felix Schreiner, Karl-Josef Laumann, Petra Hinthal-Zoller, Ulrike Eschbach, Gabriele Schmidt, Volker Jungmann.
Bild (v.l.): Christian Merx, Felix Schreiner, Karl-Josef Laumann, Petra Hinthal-Zoller, Ulrike Eschbach, Gabriele Schmidt, Volker Jungmann.

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