Veranstaltungen

Großer Dekanatstag der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands

25.02.2016

Workshop "Haushalt als Arbeitgeber" in Tiengen

- von Birgit Widmer -

Der erste große Dekanatstag der katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands, den das Dekanatsleitungsteam unter dem Vorsitz von Birgit Widmer im Pfarrsaal von Tiengen organisiert hatte, wurde ein voller Erfolg. 54 Frauen aus dem ganzen Dekanat Waldshut von Jestetten bis Schwörstadt und Bonndorf bis Herrischried waren trotz Eis und Schnee an den Hochrhein gekommen und erlebten einen spannenden Frauen-Power-Tag. Sie durften erkennen, dass kfd so viel mehr beinhaltet als Kaffeekränzchen und durch ihre spannenden und aktuellen Themen auch für jüngere Frauen interessant ist.
Am Vormittag gab der Impulsvortrag der Geistlichen Leiterin des Diözesanverbandes Freiburg, Elisabeth Hönig, wichtige Impulse für die Frauenarbeit im Dekanat. Sie erklärte den Frauen den Slogan der Mitgliederwerbekampagne "Frauen.Macht.Zukunft." und machte deutlich, wie wichtig es ist, dass die kfd der stärkste Frauenverband in der Diözese Freiburg und in ganz Deutschland bleibt. Über eine halben Million Frauen sind bundesweit Mitglied in der kfd, in der Erzdiözese Freiburg sind es 55 000. Nur wenn es gelänge, neue und auch jüngere Frauen für die kfd und ihre Inhalte zu begeistern, könne sie sich auch in Zukunft für die Belange von Frauen in Kirche, Politik und Gesellschaft machtvoll einsetzen. 

Anhand von Marianne Dirks, der ersten Präsidentin der kfd, zeigte Elisabeth Hönig auf, wie Frauen in Leitungsämter hineinwachsen und wichtige Impulse für Kirche und Gesellschaft geben können. Dirks prägte 21 Jahre die wesentlichen Entwicklungen des Verbandes in den Jahren des Aufbruchs, während des Konzils und der "Würzburger Synode" und war eine wichtige Wegbegleiterin von Kardinal Döpfner. Nach einem gemeinsamen Mittagessen, das von der der Frauengemeinschaft Tiengen unter der Leitung von Anneliese Keller serviert wurde, konnten sich die Frauen für einen von drei Workshops entscheiden, die das vielfältige Spektrum der kfd aufzeigten. Die Bundestagsabgeordnete Gabriele Schmidt (CDU) informierte über das brisante Thema „Privathaushalte als Arbeitgeber“ für haushaltsnahe Dienstleistungen, die der kurzfristigen und auch längerfristigen Unterstützung und Entlastung von Frauen und Familien dienen. Immer noch sind die meisten Frauen, die in diesem Bereich arbeiten, nicht angemeldet und tragen somit keine Sorge für ihre Altersversorgung. Ein zentrales Anliegen der Politik und auch der kfd ist es, diese Frauen ganz legal in den Privathaushalten zu beschäftigen. Allerdings gibt es, wie die Statistiken zeigen, noch viele Hinderungsgründe und Hürden, diese Dienstleistungen auch legal in Anspruch zu nehmen, so Schmidt. Eine solche Legalisierung bringt mehr Vorteile für beide Seiten als Nachteile, das wurde mit Blick auf verschiedene Aspekte deutlich.
Die Sprecherin des Ständigen Ausschusses Hauswirtschaft und Verbraucherthemen, Silvana Bertolini-Knapp, war extra aus Mannheim angereist, um darüber zu informieren, welche gesundheitliche Auswirkungen hormonell wirksame Chemikalien in Kunststoffen haben. Die ganze Palette der schädlichen Inhaltsstoffe unserer täglichen Gebrauchsgegenstände aus Weichplastik-Teilen, vor allem das Spielzeug für Kinder und dem Gebrauch von Kunststoffflaschen und Einkaufstüten aus Plastik, wurden fachlich fundiert von Bertolini-Knapp aufgezeigt. Nachdenklich machte auch, dass Kosmetik, die wir auf die Haut bringen, schwere gesundheitliche Folgen haben kann. Sie plädierte für einen verantwortungsbewussteren Umgang mit Kunststoffen. 

Im Workshop von Elisabeth Hönig, der mit „Frauen geben Kirche Zukunft“ überschrieben war, wurde deutlich, dass Kirche in Zukunft ohne Frauen nicht funktionieren kann und wird. Hönig berichtete anhand von Meilensteinen über die Hoffnung, die in den Texten des 2. Vatikanischen Konzils aufkeimte, in denen Frauen als gleichberechtigte Mitglieder des Volkes Gottes bezeichnet wurden. Auch während der „Würzburger Synode“ wurde vieles beschlossen, was heute selbstverständlich scheint, wie Mädchen als Ministrantinnen. Ein langer Atem, so die Geistliche Leiterin, sei dabei wichtig. Bereits heute werden Frauen als Diakoninnen ausgebildet, um bereit zu sein, wenn dieses Amt von der Kirche anerkannt wird. Sie seien der festen Überzeugung, dass dies früher oder später Realität werden wird. Die Frauen, die den Workshop besuchten, stellten auch anhand persönlicher Beispiele fest, dass sich die Institution Kirche meist dann öffnete, wenn eine Not- oder Mangelzeit herrsche. Auch auf den momentanen Priestermangel und den Umstand der immer größer werdenden Seelsorgeeinheiten wird die Kirche reagieren (müssen). Vielleicht, so Frau Hönig mit einem Augenzwinkern, wird hier das Wirken des Heiligen Geistes spürbar! Ein gemeinsamer Wortgottesdienst, in dem die Prophetin Mirjam im Mittelpunkt stand, wurde von der Geistlichen Leiterin des Dekanats Waldshut, Monika Eckert und dem Dekanatsleitungsteam vorbereitet, unterstützt von der Referentin für Frauenpastoral, Gabriele Trapp. Er beendete einen schönen und erfüllten Tag, der sicher noch länger in den vielen Ortsverbänden der kfd im Dekanat Waldshut nachwirken wird.

von links: Birgit Widmer, Vorsitzende Dekanat Waldshut, und Angelika Werner, Stellv. Vorsitzende und Gabriele Schmidt MdB
von links: Birgit Widmer, Vorsitzende Dekanat Waldshut, und Angelika Werner, Stellv. Vorsitzende und Gabriele Schmidt MdB

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