Schwarzwälderin fliegt in die USA
06.03.2014
Gabriele Schmidt übernimmt während des Stipendiums die Patenschaft für Janina Matt
- von Sarah Maier (Südkurier) (06.03.2014) -
Bonndorf - Janina Matt aus Bonndorf erhält ein Stipendium vom Bundestag. Die 15-Jährige fliegt für ein Jahr in die Vereinigten Staaten.
Einmal in die USA, dieser Traum wird für die 15-jährige Janina Matt aus Bonndorf bald wahr. Die Schülerin des Kolleg St. Blasien konnte ein begehrtes einjähriges Stipendium ergattern. Das Parlamentarische Patenschaftsprogramm des Bundestags ermöglicht ihr dies.
Janinas Mutter, Michaela Matt, hatte die Anzeige im Frühling vergangenen Jahres im Bonndorfer Blättle gesehen und Janina zunächst aus Spaß darauf aufmerksam gemacht. Doch irgendwann wurde aus Spaß Ernst und Janina schickte eine Bewerbungskarte ab. Nach zwei bis drei Wochen kamen die Unterlagen, die sie ausfüllen musste, um in die nächste Bewerbungsrunde zu kommen. Diese Bewerbungsunterlagen wurden von einer Jugendaustauschorganisation im Auftrag des Bundestags geprüft. Bis im Herbst hörte Familie Matt nichts mehr von der Organisation. Doch dann kam der Bescheid, dass Janina im Dezember zum Bewerbungsgespräch nach Konstanz eingeladen sei. Hier wurden sie und die übrigen Bewerber in Gruppen interviewt. Danach musste sich jeder einem Einzelgespräch stellen. Jetzt hieß es wieder warten. „Ich habe schon gar nicht mehr daran gedacht“, so Janina. Doch dann, Ende Januar, kam der Anruf: Janina ist dabei, sie fliegt nach Amerika! Im August geht es los, doch wo die Reise genau hingeht ist noch unklar, das wird erst Ende Juli mitgeteilt. „Am liebsten würde ich an die Westküste“, so Janina. Vorher war sie noch nie in den USA.
Jetzt wird sie für ein Jahr eine amerikanische Highschool besuchen und dort in einer Gastfamilie wohnen. Die Regeln sind streng, bis zum letzten Drittel des Aufenthalts darf niemand aus Deutschland Janina besuchen und auch der Kontakt nachhause soll anfangs begrenzt sein. Während der Zeit in den USA wird die Bundestagsabgeordnete Gabriele Schmidt (CDU) Janina als Patin betreuen. „Es ist mir eine große Freude, solch ein Austauschprogramm unterstützen zu dürfen. Die Stipendiaten wirken als junge Botschafter und können die kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Werte ihres Landes vermitteln. Sie leisten einen wichtigen Beitrag“, so Gabriele Schmidt, MdB. Janina freut sich darauf die amerikanischen Traditionen kennenzulernen, doch wird sie dort auch einiges vermissen. „Am meisten wird mir Fasnacht fehlen“, sagt sie, was als Pflumenschluckerin und Tochter des Narrenrats Alexander Matt durchaus verständlich ist. Auch ihre Mutter Michaela ist stolz: „Wir werden sie sehr vermissen, aber die Freude überwiegt. Ich hoffe, dass sie in eine nette Familie kommt, denn die können sich mit Janina auf jeden Fall glücklich schätzen!“
Janina engagiert sich neben der Schule in der DLRG als Trainerin und ist dort auch im Jugendvorstand, daneben spielt sie Volleyball im Team des Kolleg St. Blasien und ist bei den Ministranten. Eine Tradition wird sie in den USA auf jeden Fall vermitteln, und zwar eine ziemlich leckere: „Ich werde für meine Gastfamilie eine Schwarzwälder Kirschtorte backen!“, so Janina.
Das Patenschaftsprogramm
Das Parlamentarische Patenschaftsprogramm des Bundestags und die Möglichkeiten für junge Leute ein Stipendium zu erhalten.
Der Ursprung: Das Konzept des Parlamentarischen Patenschaftprogramms, kurz PPP, wurde vom Bundestag und dem amerikanischen Kongress im September 1983 anlässlich des 300. Jahrestages der ersten deutschen Einwanderung nach Amerika entworfen. Seither fliegen jedes Jahr 285 Schüler und 75 Berufstätige aus Deutschland für ein Jahr in die USA und genauso viele Amerikaner besuchen Deutschland. Das amerikanische Pendant zum PPP ist der CBYX, der Congress Bundestag Youth Exchange.
Die Idee: Die jungen Leute, die ein Stipendium erhalten, sollen die gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Werte ihres Landes vermitteln. Die Stipendiaten wirken als Junior-Botschafter und leisten einen wichtigen Beitrag zur besseren Verständigung zwischen jungen Amerikanern und Deutschen. In der Zeit des Auslandaufenthalts bekommt jeder Stipendiat einen Bundestagsabgeordneten als Paten zugeteilt, der als Ansprechpartner zur Verfügung steht. Schirmherr des Programms ist Bundestagspräsident Norbert Lammert.
