Veranstaltungen

CDU-Politiker informieren sich über die Wäscherei Indlekofer

21.01.2015

Der Kundenanspruch steht beim Familienunternehmen ganz oben

- von Juliane Kühnemund (Badische Zeitung) (21.01.2015) -

BONNDORF. Seit 1952 gibt es die Wäscherei Indlekofer, die von Susanne und Jürgen Mutter als Familienunternehmen in der zweiten Generation geführt wird. In jüngster Vergangenheit hat das Unternehmen rund drei Millionen Euro investiert, den Betrieb ausgebaut und auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Gut im Geschäft ist man im Bereich Hotellerie und Gastronomie, der Kundenstamm wächst und mit ihm auch die Anforderungen an den Wäschereibetrieb. Und diese Anforderungen heißen: Insbesondere an Wochenenden und Feiertagen ist die Belieferung mit frisch gewaschener Bett- und Tischwäsche existenziell wichtig.

Genau hier steht die Wäscherei jetzt aber unter Druck, es gilt nämlich ein Sonn- und Feiertagsarbeitsverbot. Nur auf Antrag kann eine Arbeitsgenehmigung für fünf Sonn- oder Feiertage im Jahr erteilt werden. Die Betonung liegt auf "kann" – die Entscheidung liegt beim Landratsamt. "Wenn wir beispielsweise an Weihnachten nicht arbeiten dürfen, bringt uns das in Existenznöte, die Kunden brechen weg", erläuterte Jürgen Mutter, der sich in seiner Not nun an politische Vertreter aus der Region gewandt hat. Eingeladen zur Betriebsbesichtigung hatte die Familie Mutter die beiden CDU-Bundestagsabgeordneten Thomas Dörflinger und Gabriele Schmidt, den Landtagsabgeordneten Felix Schreiner, den Bonndorfer CDU-Chef Max Nägele und Bürgermeister Michael Scharf. Bei diesem Rundgang machten Jürgen und Susanne Mutter sowie Thomas Mutter mit Nachdruck auf die Problematik aufmerksam. Als Dienstleister für rund 300 Hotellerie- und Gastronomiebetriebe, aber auch Kliniken und Altenheime müsse man deren Ansprüchen gerecht werden können, "sonst sind wir raus aus dem Geschäft", stellte Jürgen Mutter klar, der kein Verständnis dafür aufbringen konnte, dass sich das Landratsamt in jüngster Zeit quer stellt bei einer Genehmigung für die Arbeit an Feiertagen. Die Argumentation der Behörde, die Hotels und Restaurants sollen sich mehr Wäsche kaufen, sei nicht nur aus finanziellen Gründen, sondern auch aufgrund der oft zu geringen Lagerkapazität der Hotels nicht nachvollziehbar. Vor allem die Kunden hätten dafür gar kein Verständnis, zumal andere Großwäschereien offenbar problemlos die Genehmigung für Sonn-und Feiertagsarbeit erhalten. "Wir brauchen hier Unterstützung", so der Hilferuf der Unternehmer an die Politiker.

Gabriele Schmidt stellte dazu zwar klar, dass sich die Politik eigentlich nicht in die Kreisverwaltung einzumischen hat, "dort werden die Gesetze ordentlich umgesetzt". Hier seien die Dinge aber tatsächlich nicht ganz nachvollziehbar und teils wirklichkeitsfremd, so dass die Politik durchaus gefordert sei. "Hier müssen betriebliche Zwänge berücksichtigt werden", sagte die CDU-Politikerin.

Ein weiteres Problem, das von der Unternehmerfamilie Mutter angesprochen wurde, sind Beschwerden von Anwohnern wegen Lärm- und Geruchsbelästigung durch die Wäscherei. "Dabei halten wir uns an die Vorgaben des Landratsamtes, die Grenzwerte werden eingehalten, was Messungen belegten", so Susanne Mutter. Zudem habe man rund 15000 Euro in Schalldämpfer investiert, zur Reduzierung der Lärmbelästigung, und Abluftrohre wurden gedreht. "Die Wäscherei liegt im Gewerbegebiet, hier gelten lockerere Vorschriften für Lärm- und Geruchsemissionen", sah Bürgermeister Michael Scharf keine Gründe für Beschwerden. Er und auch Thomas Dörflinger empfahlen hier den "kleinen Dienstweg". "Laden sie die Nachbarn ein zu einer Betriebsbesichtigung und einer Aussprache", so Scharfs Anregung. Wer den Betrieb kennt und über die Abläufe informiert ist, sei am ehesten in der Lage, Verständnis aufzubringen.


Home | Links | Impressum | Sitemap
© Gabriele Schmidt 2013