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Bau der Zeigerbahn am Feldberg

13.07.2015

Gabriele Schmidt am Spatenstich für die Zeiger-Sechsersesselbahn im Skigebiet Feldberg

- von Sebastian Barthmes (Badische Zeitung) (13.07.15) -

Mit dem Spatenstich hat der Bau der Zeiger-Sechsersesselbahn im Skigebiet Feldberg begonnen. Für die Bürgermeister von St. Blasien und Feldberg, Rainer Fritz und Stefan Wirbser, aber auch für Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer und den Grünenlandtagsabgeordneten Reinhold Pix ist es ein Festtag: Der Bau der neuen Seilbahn sei ein wichtiges Projekt für die nachhaltige Weiterentwicklung des wirtschaftlich bedeutenden Skigebietes.

10,4 Millionen Euro soll die Bahn kosten – mit der Investition erfülle sich ein lang gehegter Wunsch. Bereits im Jahr 2000 hatte ein Gutachten eine solche Bahn gefordert, aber erst im Jahr 2011 nahm das Projekt Fahrt auf, sagte St. Blasiens Bürgermeister Rainer Fritz. Damals hatte eine genaue Wirtschaftlichkeitsprüfung ergeben, dass so eine Investition sinnvoll sei und von der Gemeinde auch getragen werden könne.

Mitte Dezember soll die Zeigerbahn in Betrieb gehen

Der runde Tisch Feldberg, an dem alle Interessensgruppen beteiligt waren, habe dann einerseits den Weg weiter geebnet und gleichzeitig aufgezeigt, wie ein Gesamtkonzept für das Skigebiet aussehen müsste, in dem auch der Naturschutz starke Beachtung findet.

Manch eine Auflage habe die Stadt schlucken müssen. An mancher Stelle habe man vielleicht sogar noch verhandeln können oder müssen. Um die Fertigstellung in diesem Jahr nicht zu gefährden und damit die Kosten zu erhöhen, habe man nun mit dem Bau beginnen müssen, sagte Fritz in seiner Rede. Mitte Dezember soll die Zeigerbahn in Betrieb gehen.

Der Bau sei ein "Meilenstein in der Entwicklung des Feldbergs", sagte Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer in ihrer Rede. Ohne dieses Schlüsselprojekt gehe es im Skigebiet nicht weiter. Mit Blick auf die Ergebnisse des runden Tischs sagte sie, "wir haben gelernt, im Gesamten zu denken". Alle Stellen hätten gut zusammengearbeitet, sagte sie in ihrer Rede. Bereits ein halbes Jahr, nachdem die Stadt den Antrag auf Genehmigung des Projektes eingereicht habe, liege die 50 Seiten starke Genehmigung vor.

Für die Region sei das Skigebiet und damit auch die neue Seilbahn wichtig. Man müsse den Tourismus im Einklang mit der Natur fördern, sagte Schäfer. "Diese Herausforderung ist auf dem Feldberg so sichtbar, wie sonst wohl nirgends", fügte sie an. Sie sei zuversichtlich, dass weitere notwendige Schritte bald folgen würden. Neben dem Bau des Parkhauses beim "Feldberger Hof" und der Zeigerbahn müssten nun die Parkplätze entlang der B317 gebaut und der öffentliche Personennahverkehr gestärkt werden, um den Individualverkehr einzuschränken, sagte die Regierungspräsidentin im Gespräch mit der Badischen Zeitung. Derzeit werde mit dem Bund verhandelt, der den Bau der Parkplätze bezahlen müsse, sagte Schäfer. Sie hoffe, dass "wir dieses Jahr noch das Baurecht bekommen." Danach könne man dann die Infrastruktur für den öffentlichen Nahverkehr verbessern und den Takt verdichten.

Sehr viel Schwung herrsche seit einigen Jahren auf dem Feldberg, sagte die Landrätin des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald, Dorothea Störr-Ritter. Die intensive Zusammenarbeit zur Gestaltung eines Gesamtkonzeptes sei von ihrem Kreistag ausgegangen. Der Prozess habe alle Beteiligten zusammenwachsen lassen, sagte sie erfreut. Störr-Ritter: "Der Feldberg ist jetzt wirklich ein gemeinsamer Berg."

XXL-Investitionen in den Tourismus

Mehr als 100 Millionen Euro werden derzeit in der nahen Umgebung in den Tourismus investiert, sagte Feldberg Bürgermeister Stefan Wirbser in seinem Grußwort. Der Feldberg sei schon eine Schneeinsel, aber er freue sich schon auf die vielen schneereichen Winter, sagte er in Richtung Reinhold Pix.

"Wir haben 20 Jahre dafür gekämpft", sagte Feldbergs Bürgermeister Stefan Wirbser der BZ. Der Bau der Zeigerbahn bedeute einen "Quantensprung für die Qualität des Skigebietes". Mit ihr habe das Skigebiet Feldberg die Chance die Klasse zu halten. Am Ziel sei man aber noch lange nicht: Alle Schlepplifte müssten durch Sesselbahnen ersetzt werden und überhaupt müsse stetig investiert werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben, sagte er gegenüber der BZ.

Die Bahn sei ein "wesentlicher Meilenstein" und ein schönes Beispiel für überregionale Zusammenarbeit, sagte Landtagsabgeordneter Reinhold Pix in seinem Grußwort. Sie helfe, das Skigebiet, das von den Grünen nicht in Frage gestellt werde, zu entflechten, ergänzte er im BZ-Gespräch. Das Konzept für die Zukunft des Skigebietes funktioniere aber nur, wenn alle Teilchen ineinandergreifen, unterstrich er. Deshalb müssten unbedingt der Parkraum gedeckelt und der öffentliche Personennahverkehr gestärkt werden.

"Dieser Spatenstich bedeutet eine Menge Investitionen", sagte die CDU-Bundestagsabgeordnete Gabriele Schmidt. Das Projekt sei auch deshalb nachhaltig, weil die Bahn weitere Umsätze in der Region nach sich ziehen werde.

Bild: Sebastian Barthmes
Bild: Sebastian Barthmes

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